Zu Person und Werk:

Martine Dallennes hat sich Jahrzehntelang der Visualisierung ihrer inneren Sprache gewidmet. Mal sind es fassbare Gedanken, die in Wörtern, Sätzen, Texten in Spiegelschrift, im Bild auftauchen – und auch verschwinden, denn sie werden teilweise übermalt. Mal ist die innere Sprache einem Summen gleich, oder bloßen Rhythmen: unleserliche Zeichen stehen, tanzen, verschwinden im Bild.
Ihre Faszination für Farben und ihr Bedürfnis, sich nicht nur mit den Händen, sondern mit dem Körper auszudrücken führen Martine Dallennes zu einer Malerei, die Schrift, Zeichen, graphische Elemente und Farbnuancen mit der Gestik verbindet.
Sie nennt ihre Arbeit ‚Graphochromie’. Ihr bevorzugtes Material ist Papier. Ihr Anliegen ist die Transparenz, die einen Zugang zu allen Momenten der Entstehung des Bildes ermöglicht.
Diese Kunst ist so abstrakt wie Schrift sein kann, sagt sie, doch die Bilder sind konkret, manchmal sogar etwas gegenständlich.
Vor drei Jahren hat Martine Dallennes ihren Lebens- und Arbeitsmittelpunkt in die Vendée am französischen Atlantik verlegt. Das besondere Licht, das dort herrscht, und die Ruhe haben sichtbare Veränderungen in der Malweise bewirkt.
Sie hat sich ausgiebig mit der Blatteinteilung, der Komposition des Bildes beschäftigt und manche figurative Elemente – etwas Neues, das an ihre ganz frühen Bildern anknüpft – zeugen von einer Wende, die jedoch der Kontinuität in ihrem Werk nicht widerspricht. Sie kann weiterhin das Schreiben von der Malerei nicht trennen.